Juni 1988
Fotos zum Kapitel „Mein lahmer Arm erwacht … und bricht!“ Seiten 223 – 228 vom Juni 1988
Ich (rechts) spiele Federball (in der Luft zu sehen) mit Schläger in der rechten Hand und der Ball in der Luft
„Ich hatte seit dem Unfall noch keinen Schläger benutzt und wusste zunächst nicht, welche Hand ich verwenden sollte. Denn mit der anderen musste ich den Ball werfen. Renate begriff und sagte: „Nimm den Schläger in die rechte Hand. Du musst Dich darauf konzentrieren, den Schläger als Verlängerung des Arms zu betrachten. Den Ball wirst Du dann von alleine treffen!“ Um den Schläger in die rechte Hand zu nehmen, musste ich mit der linken Hand die Rechte erst öffnen. Ich war ungeduldig und bewegte mich offensichtlich zu schnell, denn die spastischen Finger verkrampften sich zur Faust. Den rechten Daumen holte ich aus der Umklammerung der Finger und bedachtsam schloss ich die Hand um den Schläger. Jetzt musste ich wieder Kraft aufwenden, um den Schläger zu halten, aber in welcher Dosierung, wusste ich nicht. Denn sowas ging bei mir nicht automatisch.“
„Victor fotografierte uns beim Spielen und schlug vor, Fußball zu üben. Ich hatte oft Fußball gespielt, auch in der Therapie. Nun kickte ich mit dem rechten und linken Bein, immer abwechselnd, richtig übermütig war ich! Es war gegen 22.30 Uhr. Ich hatte den Ball und schoss mit dem rechten Fuß. Er war wohl spastisch geworden, drehte sich nach innen und verhedderte sich hinter dem Standbein. Ich torkelte, drehte mich und fiel seitlich um – wie ein Baum, sagte Victor nachher. Beim Fallen streckte ich den rechten Arm aus – mit durchgedrücktem Ellenbogen! – und fiel senkrecht darauf. Mir blieb die Luft fast weg, solche Schmerzen hatte ich in dem Arm. Victor, der zu weit weg war, um mich noch aufzufangen, blieb wie angewurzelt stehen vom Schock. Dann rannte er auf mich zu und schrie nach Renate, die ins Haus gegangen war. Er drehte mich vorsichtig um und betrachtete meinen Arm. „Du hast Dein Handgelenk gebrochen“, sagte er und hielt mich tröstend an sich.„
Unten: Einige Tage später: Tante Liesl und ich mit Arm im Gips.

